Haltepunkt 1 am Hohlweg zwischen Verchen und Meesiger
Psalm 23
Der Herr ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße
um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit
werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben
im Hause des Herrn immerdar.
Gebet
Wo bist Du
Wo bist Du Gott, du mein Gott,
wo bist Du?
Wo ist Deine schützende Hand,
wo das Licht am Ende meines Tunnels?
Immer wieder suche ich meinen Weg,
doch mir bleibt Deine Führung verschlossen.
Komm herbei, Gott, komm herbei!
Entzünde ein Feuer in meinem Herzen,
eine Sehnsucht, die mich treibt,
wohin Du mich senden willst.
Amen.
Sehnsucht nach Frieden
Ich habe Sehnsucht, Herr,
Sehnsucht nach Frieden,
Sehnsucht nach einer Welt,
in der die Menschen miteinander,
nicht gegeneinander leben.
Komm in diese friedlose Welt!
Heile uns von dem ständigen Ringen
nach eigenen Vorteilen.
Stärke uns in dem Bemühen,
die Sehnsüchte und Wünsche
unserer Mitmenschen zu sehen.
Bewahre die Welt im Großen vor Kriegen,
im Kleinen vor Zerstörung
und im Mitmenschlichen vor Verletzung anderer Seelen.
Denn wir alle sind Deine geliebten Kinder,
wir alle Berufene, wir alle auserwählt,
Deinen Frieden in die Welt zu bringen,
Amen.
Kurzgeschichte
Vom Traum, der Wirklichkeit werden wollte
Es war einmal ein Mann, der hatte einen Traum. Immer wieder träumte er davon, doch je mehr Zeit verging, in der er seinen Traum nicht verwirklichte, umso wehmütiger dachte er an ihn.
Der Traum selbst hatte sich riesig gefreut, als er von dem Mann erdacht wurde. Nach jeder Wiederholung war er ganz aufgeregt, denn er hoffte, verwirklicht zu werden. Doch bald erkannte der Traum, dass der Mann zwar viel an ihn dachte, aber nie wirklich etwas dafür tat, ihn zu realisieren. Darüber war er sehr traurig, denn er wollte wirklich leben.
So begann der Traum dem Mann zu helfen, so gut er konnte. Immer wenn der Mann ihn wieder träumte oder an ihn dachte, zeigte er in wunderbaren Bildern und leuchtenden Farben, wie er ihn verwirklichen könnte. Sobald der Mann mit Freunden über seinen Traum sprach, unterstützten ihn diese mit immer wieder neuen Ideen, um seinen Traum zu verwirklichen. Sie wiesen auf günstige Gelegenheiten hin und geizten auch nicht mit der Mahnung, es könnte ja irgendwann auch zu spät sein. Doch nichts geschah.
So wurde es dem Traum eines Tages zu dumm. Er verließ den Mann. Er suchte und fand einen anderen Menschen, der ihn träumte, verwirklichte und glücklich mit ihm lebte.
Peter Müller
Segen
Du Gott des Aufbruchs
Du Gott des Aufbruchs
segne mich
wenn dein Geist mich bewegt
und meine Sehnsucht mich drängt
zu Aufbruch und Neubeginn
Du Gott des Aufbruchs
begleite und behüte mich
wenn ich festgetretene Wege verlasse
wenn ich mich von Gewohnheiten verabschiede
wenn ich aus Abhängigkeiten entfliehe
und neue Wege gehe
Du Gott des Aufbruchs
wende mir dein Angesicht zu
wenn ich Umwege und Irrwege nicht erkenne
wenn Angst mich befällt
wenn ich Orientierung suche
in den Stürmen der Unsicherheit
Du Gott des Aufbruchs
leuchte auf meinem Weg
wenn Ratlosigkeit mich fesselt
wenn ich fremdes Land betrete
wenn ich Schutz suche bei dir
wenn ich neue Schritte wage
auf meiner Reise nach innen
Du Gott des Aufbruchs
sei mit mir unterwegs zu mir selbst
zu den Menschen
zu dir
Peter Müller
Impuls
Halte inne, atme bewusst ein und aus. Spüre dabei deinen Körper. Nimm wahr was du denkst und fühlst! Sage „Ja“ zu dem, was da ist.