Haltepunkt 5 am Seeufer bei Sommersdorf

Weg am Seeufer bei Sommersdorf, Foto: Anke Ohly

Brief des Paulus an die Galater

13 Denn ihr habt ja gehört von meinem Leben früher im Judentum: wie ich über die Maßen die Gemeinde Gottes verfolgte und sie zu zerstören suchte 14 und übertraf im Judentum viele meiner Altersgenossen in meinem Volk weit und eiferte über die Maßen für die Überlieferungen meiner Väter. 15 Als es aber Gott wohlgefiel, der mich von meiner Mutter Leib an ausgesondert und durch seine Gnade berufen hat, 16 dass er seinen Sohn offenbarte in mir, damit ich ihn durchs Evangelium verkündigen sollte unter den Heiden, da besprach ich mich nicht erst mit Fleisch und Blut, 17 ging auch nicht hinauf nach Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern zog nach Arabien und kehrte wieder zurück nach Damaskus. 18 Danach, drei Jahre später, kam ich hinauf nach Jerusalem, um Kephas kennenzulernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. 19 Von den andern Aposteln aber sah ich keinen außer Jakobus, des Herrn Bruder. 20 Was ich euch aber schreibe – siehe, Gott weiß, ich lüge nicht! 21 Danach kam ich in die Länder Syrien und Kilikien. 22 Ich war aber unbekannt von Angesicht den Gemeinden Christi in Judäa. 23 Sie hatten nur gehört: Der uns einst verfolgte, der predigt jetzt den Glauben, den er einst zu zerstören suchte. 24 Und sie priesen Gott um meinetwillen.

Gebet

Ja, das ist ein Fest – ein Fest ohne Ende!
Ich hoffte auf dich und du hast mich geheilt.
Lahm war ich und gekrümmt, die Augen blind vor Gram,
mein Leben einsam – eine einzige brotlose Wüste.
Aber du, du hast mich angeschaut,
gabst mir mein Ansehen zurück.
Du hast den bleiernen Schleier der Angst zerrissen,
der meinem Leben die Kraft zerdrückte –
da konnte ich mich wieder aufrichten.
Als ich weinte, beschämt und doch erlöst,
nahmst du mich in die Arme.
Da wurde ich froh – und hungrig.
Ich sah wieder die Menschen rund um mich.
Danke!

Amen.

Kurzgeschichte

Schattenseiten – davonlaufen oder ... ?

Beobachte selbst: Als Pilger breche ich täglich am frühen Morgen in Richtung Westen auf und sobald hinter mir im Osten die Sonne aufgeht, läuft vor mir mein eigener Schatten mit. Im Laufe des Tages wandert die Sonne von Ost nach West und mein Schatten wandert langsam mit ihr auf meine rechte Seite, bis er schließlich am Abend verschwunden ist. Ich habe den Schatten hinter mir gelassen.

Es war einmal ein Mann, der ärgerte sich, dass er bei jedem Schritt vor sich seinen Schatten sah. Da beschloss er, ihn hinter sich zu lassen. Er sagte zu sich: „Ich laufe ihm einfach davon.“ Er begann zunächst, schneller zu laufen, es änderte sich nichts, denn immer, wenn er einen Schritt tat, war auch mühelos sein Schatten vor ihm dabei. Er sagte zu sich: „Ich muss noch schneller laufen.“ Also lief er schneller, dann begann er zu rennen, doch sein Schatten folgte ihm. Und der Mann rannte so lange vor seinem Schatten davon, bis er tot zu Boden sank. Wäre er einfach in den Schatten eines Baumes getreten oder hätte sich dort hingesetzt, dann wäre er seinen eigenen Schatten losgeworden. Doch darauf kam er nicht.

Aus der christlichen Mönchstradition, 4./5. Jahrhundert

Segen

Mögest in deinem Herzen du so manchen reichen Lebenstag in Dankbarkeit bewahren. Mit den Jahren wachse jede Gabe, die Gott dir einst verliehen – um alle, die du liebst, mit Freude zu erfüllen. In jeder Stunde, Freud und Leid, lächelt der Menschgewordene dir zu – bleib du in seiner Nähe.

Impuls

„Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit. Das ist der Grund, warum die meisten Menschen sich vor ihr fürchten!“

Ergreife einen Gegenstand bewusst mit deinen Händen und sprich den Satz: „Ich halte die Verantwortung für mein Leben in den eigenen Händen!“