Haltepunkt 3 am Feldweg zwischen Gnevezow und Moltzahn

Landschaft zwischen Gnevezow und Moltzahn, Foto: Detlev Brick

Lukasevangelium 10,1-12

10,1 Danach setzte der Herr weitere zweiundsiebzig Jünger ein und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er gehen wollte, 2 und sprach zu ihnen: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte.

3 Geht hin; siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe. 4 Tragt keinen Geldbeutel bei euch, keine Tasche und keine Schuhe, und grüßt niemanden unterwegs. 5 Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause! 6 Und wenn dort ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn aber nicht, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden. 7 In demselben Haus aber bleibt, esst und trinkt, was man euch gibt; denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ihr sollt nicht von einem Haus zum andern gehen. 8 Und wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, dann esst, was euch vorgesetzt wird, 9 und heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen. 10 Wenn ihr aber in eine Stadt kommt und sie euch nicht aufnehmen, so geht hinaus auf ihre Straßen und sprecht: 11 Auch den Staub aus eurer Stadt, der sich an unsre Füße gehängt hat, schütteln wir ab auf euch. Doch sollt ihr wissen: das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen.

Gebet

Bis hierher

Ich danke dir
Du hast getragen – ich auch
Du hast beigetragen – ich auch
Die Last wird leichter – ich auch
Ich danke dir

Katharina Krebs

Ich lege mein Gepäck nieder

Gott,
ich lege mein Gepäck nieder.
In Deine Hände lege ich es.
Auch mein inneres Gepäck.
Ich öffne mein Herz und
stelle mich in den Strom Deiner Lebenskraft.
Segne mich
und alle, die Du mit anvertraut hast.

Amen.

Kurzgeschichte

Der Mut des kleinen Samens

Es waren einmal zwei kleine Samen, die tief in der Erde steckten. Ihre innere Stimme sagte ihnen, dass es Zeit sei, einen Sprössling zu bilden und zu wachsen. Das taten sie dann auch. Nach einigen Tagen stießen beide mit dem Kopf an etwas Hartes und – wie es schien – Undurchdringliches. „Ach“, seufzte der eine Samen, „hier geht es nicht weiter“ und resignierte nach einigen Versuchen.

Der andere Samen wollte nicht aufgeben. „Ich finde einen Weg!“, dachte er bei sich und ließ seinen Sprössling einfach an der harten Decke entlanglaufen und wachsen. Das war mühsam, anstengend und immer wieder kam der Gedanke, aufzugeben. Aber innerlich war er sich sicher, dass irgendwo etwas Wunderbares auf ihn warten würde. Und tatsächlich spürte er nach einigen Tagen, wie die harte Decke über ihm endete. Er mobilisierte nun noch einmal alle Kräfte und wuchs nach oben.

Neben der Straße durchbrach er die Erde, wo die Sonne auf ihn wartete, es gab Wasser und genügend Erde. So konnte er sich entfalten und wuchs heran zu einer leuchtenden und beachteten Blume am Wegesrand.

Segen

Ich erhebe meine Augen zu den Bergen:
Woher kommt mir Hilfe?
Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde erschaffen hat. Er lässt deinen Fuß nicht wanken; dein Hüter schlummert nicht ein.
Siehe, er schlummert nicht ein und schläft nicht, der Hüter Israels.
Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten zu deiner Rechten. Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden noch der Mond in der Nacht.
Der Herr behütet dich vor allem Bösen, er behütet dein Leben. Der Herr behütet dein Gehen und dein Kommen von nun an bis in Ewigkeit.

Impuls

„Welch eine himmlische Empfindung ist es, seinem Herzen zu folgen.“

Erinnere dich an eine Situation. Beobachte, was geschehen ist, ohne Interpretation. Welches Körpergefühl taucht auf? Atme bewusst ein und nimm es wahr. Beim Ausatmen kannst du „Ja“ sagen. Lass dieses Empfinden jetzt da sein und fühle es in deinem Körper. Diese Annahme ist ein „Ja“ zu dir und ein Stück Selbstliebe!